Dachgefälle
Geneigtes Dach
Flachdächer sind gemäß den Flachdach-Richtlinien mit einem Mindestgefälle von 2 % zu versehen. Ab diesem Gefälle-Niveau entwässern Dachflächen geregelt.
0°-Dach
Dachflächen ohne Gefälle sind im Sinne der Flachdach-Richtlinien Sonderbauweisen, da mit stehendem Wasser auf den Dachflächen gerechnet werden muss. Die Pfützenbildung kann mehrere Zentimeter betragen und dieses Wasser kann beispielsweise von Pappeln und Birken zur Keimung genutzt werden. Generell kann es daher bei gefällelosen Dächern in Bereichen mit Pfützenbildung zur Umbildung der Vegetation kommen. Auch der Pflegeaufwand kann höher sein als bei Begrünungen mit Gefälle. Die Entfernung von unerwünschtem Aufwuchs ist daher einmal pro Jahr obligatorisch.
Begrünungen im Zeobon-Einschichtsystem® sind hier eine gute Kombination. Die Flächen-Dränage ist jederzeit ausreichend, so dass auch bei starken Niederschlägen das Wasser sicher abgeführt wird. Durch die Kapillar-Kräfte in Zeoflor® E 1/10 wird das stehende Wasser im Substrat verteilt und kann den Pflanzen als Reservoir dienen. Im Gegensatz zu Kunststoff-Dränelementen bleibt hierdurch bei Trockenphasen kein stehendes Wasser auf der Dachdichtung zurück.
Eine bessere Vegetationsentwicklung kann erreicht werden, wenn unser Substrat Zeoflor® E 1/10, z.B. durch Aufhügelungen in einer Stärke von ca. 8-10 cm über der Wasseroberkante aufgebaut wird. Zur Festlegung dieser Bereiche sollte bereits vor Einbau des Substrats möglichst nach einem Regen eine Begehung der Dachfläche erfolgen. Sofern Änderungen in der Vegetation ausgeschlossen werden sollen, muss eine kapillarbrechende Schicht oder eine Schicht, die das Wasser vollständig verdrängt, eingebaut werden.
Schrägdach
Schrägdächer mit einer Dachneigung bis zu 15° können zumeist problemlos mit dem Zeobon-Einschichtsystem® begrünt werden. In Einzelfällen, vor allem bei einer klimatisch exponierten Lage ab einer Neigung von 10° – und generell ab 15° Neigung – empfiehlt sich der Einbau zusätzlicher technischer Maßnahmen, um die auftretenden Schubkräfte sicher abzuleiten.
Bei normal gedämmten Dächern können Schubsicherungselemente schon mit der Dachdichtung eingefügt oder anschließend in Form von Schubschwellen auf der Dichtung verlegt werden. Der Traufbereich wird statisch so ausgebildet, dass er die Schubkräfte aus den Schubschwellen in die Unterkonstruktion ableitet. Beim Umkehrdach wird die Schubsicherung in die Dämmung integriert. Dachlatten oder andere Konstruktionen aus Holz sind langfristig ungeeignet, die auftretenden Schubkräfte sicher abzuleiten.
Schrägdächer sollten mit ca. 25-30 Pflanzen pro m2 bepflanzt werden, um kurzfristig einen hohen Deckungsgrad zu erzielen. Alternativ kann auch eine vorkultivierte Vegetationsmatte eingesetzt werden. Zur Windsicherung im Firstbereich können Vegetationsmatten mit mindestens 2 m Länge verlegt werden. Die Verlegung sollte zu beiden Seiten über den First erfolgen und die Matten zusätzlich gegen Windeinwirkung gesichert werden. Zur weiteren Sicherung sind auch Wirrgelegematten geeignet. Bei südexponierten Lagen ist weiterhin eine Tröpfchen-Bewässerung im Firstbereich
empfehlenswert, um der stärkeren Austrocknung in diesem Bereich entgegenzuwirken.